Pferde

Vergewaltigung bei der Pferdezucht

Der Sexualtrieb bei Pferden nimmt einen sehr hohen Stellenwert ein. FĂĽr eine erfolgreiche Fortpflanzung spielen viele Faktoren eine Rolle.

Fortpflanzung und Sexualität beim Pferd

Nachfolgend werden folgende EinflĂĽsse geschildert:

•    Psychische Reife von Stute und Hengst
•    Paarungsbereitschaft
•    Haltungsbedingungen
•    Sozial- und Paarungsverhalten
•    Art des Deckaktes

Psychische Reife von Stute und Hengst

Deckakt bei Pferden
Deckakt bei Pferden

Schon früh übt sich, wer einmal ein Meister wird. Hengstfohlen bespringen im Spiel andere Fohlen und ihre Mutter. Die körperlichen Voraussetzungen für die Fortpflanzung erreichen sie mit 12 bis 20 Monaten. Ihre psychische Reife erlangen sie allerdings erst mit etwa fünf Jahren. Das ist auch die Zeit in der sich ein fortpflanzungsfähiger Hengst seinen Harem sucht.

Ihre erste Rosse (Paarungsbereitschaft) bekommt eine Stute mit 12 bis 20 Monaten. Die erste Brunst (Paarungszeit) ist meist sehr intensiv, weshalb unter guten Bedingungen ein Deckakt erfolgreich sein kann. Wahrscheinlicher ist allerdings eine Trächtigkeit ab einem Lebensalter von zwei Jahren.

Paarungsbereitschaft

Die Bereitschaft der Stute zur Paarung hängt vor allem vom Klima ab. Besonders günstig ist deshalb Frühjahr und Frühsommer, wenn die Tage wieder länger werden. Genügend Licht ist wichtig für die Produktion von Geschlechtshormonen. Wenngleich ein Hengst eigentlich ganzjährig fortpflanzungsfähig ist, so ist auch bei ihm dieser Trieb im Frühjahr wesentlich ausgeprägter.

Haltungsbedingungen

Ob ein Pferd körperlich und seelisch gesund ist, zeigt sich am Sexualtrieb. Das psychische Gebaren ist eng mit dem Stoffwechsel verbunden. So führen schlechte Haltungsbedingungen, mangelhaftes Futter und Pflege zu verminderter Sexualaktivität.

Pferdeherde in freier Natur
Pferdeherde in freier Natur

Sozial- und Paarungsverhalten

Pferde sind Herdentiere. Sie haben ein ausgeprägtes Sozial- und Balzverhalten. Am günstigsten ist die Gruppenhaltung mit einem Familienhengst. So ist gewährleistet, dass sich Hengst und Stute vertraut sind, was sehr wichtig beim Zeugungsakt ist. Zur Zeit der Rosse wird diese Bindung weiter verstärkt. Während der ersten Phase der Balz erlaubt die Stute dem Hengst in ihrer Nähe zu sein und sie kraulen sich gegenseitig das Fell. Sie nimmt gelegentlich eine typische Haltung ein, die dem Hengst die Paarungsbereitschaft signalisiert. Bei der „Sägebock-Stellung“ senkt sie das Haupt, legt die Ohren an, hat weichere Gesichtszüge, spreizt die Hinterhand (Hinderbeine), lässt das Becken herab und spritzt ein wenig Urin. Ganz typisch ist auch das „Blitzen“ (rhythmisches Öffnen und Schließen der Scheide mit meist zur Seite gerichtetem Schweif). Dies wirkt auf den Hengst stimulierend, da damit vermutlich auch Pheromone (chemische Sexuallockstoffe) ausgeschüttet werden. In der zweiten Phase sucht die rossige Stute aktiv die Gegenwart des Hengstes. Ist diese Stute nicht die ranghöchste, wird sie oftmals von dominanteren, noch nicht tragenden Stuten, weggedrängt. In der letzten Phase ist nun die Stute für den Geschlechtsakt bereit und zeigt annähernd das gleiche Verhalten wie in der ersten Phase. Der Hengst beknabbert sie am ganzen Körper. Er riecht an ihren Genitalien, flehmt (um einen Duft intensiver wahrnehmen zu können, wird der Kopf in die Höhe gestreckt, die Augen verdreht und die Oberlippe nach außen gestülpt), gibt tiefe Laute von sich (röhrt) und imponiert ihr mit stolzem Gang. Wenn die Stute nun bereit ist, bleibt sie still in der „Sägebock-Stellung“ stehen und blitzt. Daraufhin wird der Penis des Hengstes ausgeschachtet (erregiert) und er reitet auf. Die Kopulation (Geschlechtsakt) dauert meist nicht länger als eine Minute. Während des Samenergusses ist ein „Nicken“ des Schweifes festzustellen. Um dem Hengst das Absteigen zu erleichtern, geht die Stute ein paar Schritte vor. Oft kann man in diesem Moment ein leises Quietschen von ihm vernehmen.

Art des Deckaktes (Geschlechtsakt)

Es gibt unterschiedliche Deckungsmöglichkeiten.
Zum einen gibt es den Natursprung. Hierbei leben Pferde im Familienverband. Der Hengst ist den Stuten vertraut. Er hat genügend Zeit eine rossige Stute zu umwerben und erkennt an ihrem Verhalten, wann der richtige Zeitpunkt zur Kopulation ist. In dieser Konstellation sind bis zu neun erfolgreiche Sprünge innerhalb 24 Stunden möglich.

Zum anderen gibt es den Deckungsakt aus der Hand. Hierbei kennen sich Stute und Hengst meist nicht. Oft wird die Stute zum Hengst transportiert. Hier kommt also auch noch der Transportstress hinzu. Für das Vorspiel ist zu wenig Zeit und aus Sicherheitsgründen, damit die Stute den Hengst nicht abwehren und dabei verletzten kann, wird sie fixiert, was einer „Vergewaltigung“ gleich kommt. Auch der richtige Zeitpunkt wird meist nicht korrekt eingeschätzt. Ein Hengst der so zur Deckung verwendet wird, kann häufig nur zwei Mal innerhalb kurzer Zeit aufreiten, dann nimmt die Qualität seiner Spermien ab.

Beim artgerechten Geschlechtsakt liegt die Befruchtungsrate bei etwa 90 %. Hingegen bei der kontrollierten Zucht mit dem Sprung aus der Hand, lediglich bei ca. 60 %.

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VIDEO zum Thema

Beispiel einer Vergewaltigung “Sprung aus der Hand”:

 

Beispiel wie es sein sollte:

http://www.youtube.com/watch?v=mKtdnyRHJts

Autorenkommentar / Review

Aufgrund Verletzungsgefahr des Hengst beim Deckakt werden oftmals die Hinterläufe der Stute angebunden.

Benutzer Bewertung: 3.3 ( 34 Stimmen)

Andrea

Andrea ist die leidenschaftliche Tierexpertin von PROnatur24. Zudem konnte sie sich in den letzten Jahren großes Wissen über Kräuter, ätherische Öle, Produkte mit Aloe Vera und Energiearbeit aneignen. Andrea kümmert sich in der Praxis vor allem um die Gesundheit von Tieren und

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3 Kommentare

  1. Ich verstehe nicht so wirklich wie man beim “Sprung aus der Hand” von einer Vergewaltigung sprechen kann. Einerseits hat die Stute im Video klassische Zeichen zur Paarungsbereitschaft (z.B. Urin absetzen) gezeigt. Andererseits wird die Stute bei der Fixation nicht mit Fesseln niedergebunden. Es wird lediglich die Hinterhand fixiert um ein mögliches Ausschlagen zu verhindern. Bei einer Stute die sich nicht paaren will wäre das wohl zu wenig Fixation um sie auf der Stelle zu halten.

    Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin mir durchaus bewusst, dass diese Art der Fortpflanzung nicht einer 100% natĂĽrlichen entspricht aber von einer Vergewaltigung kann man mMn auch nicht sprechen.

  2. Hallo Tanja. Danke für dein Kommentar. Wir waren die letzten Monate hauptsächlich mit dem neuen Onlineshop beschäftigt, der ist nun online. Wir bereiten nun ein großes Update von PROnatur24 vor und dann gehts auch mit den Beiträgen weiter. Ich habe die Praxis LebensPuls gebeten zum Thema Tiere, speziell Pferde, wieder Inhalte zu liefern. 🙂

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