Turbo Milchkuh – Verheizt für billige Milch. Dokumentation über Qual, Tod und Geiz ist geil!
Ihr Leben ist von Geburt an eine Qual und sie sterben viel zu jung. Und alles nur damit wir unsere billige Milch kriegen!
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Turbo Milchkuh. Wenn der Preis entscheidet!
Sie wurden gezüchtet um extrem viel Milch zu geben. Früher gab eine Milchkuh ca. 6.000 l/Jahr. Heutzutage erwartet man sich das Doppelte. Spitzentiere können sogar bis zu 16.000 l/Jahr Milch geben. Alleine schon wenn man die gewaltigen Euter der Tiere sieht, kann man sich vorstellen, das dies zu gesundheitlichen Problemen führen muss.
In Deutschland ist die Holsteiner Rinderrasse sozusagen Marktführer. Andere Rassen sind eher weniger in den Ställen zu finden.
Wenn das Rind Opfer eines kranken Systems wird
Das Leiden der Turbo-Milchkühe beginnt für viele bereits vor ihrer Geburt. Traurige Bilanz, in Deutschland sterben nach Schätzung der Bundestierärztekammer jährlich ca. 180.000 Kälber im Mutterleib. Trächtige Kühe werden zur Schlachtung gebracht und ihre noch ungeborenen Kälber sterben dabei einen Erstickungstod.
Die Kälber die geboren werden, haben oft schon bald Erkrankungen, meist am Verdauungstrakt. So sterben auch nach der Geburt etliche Kälber viel zu früh, meist an einem Magendurchbruch. Laut fachkundigen Tierärzten ist dies eine Folge falscher Ernährung. Eine Kuh kann im Durchschnitt ca. 20 Jahre alt werden, nicht aber die Turbo-Milchkühe. Ab ca. 3 Jahren ist eine Kuh erwachsen. Leider erreicht gut die Hälfte diese Kühe kaum das Erwachsenenalter.
Krankheit, Elend und ein viel zu früher Tod
Laut Statistik stirbt jede 2. Kuh an Klauen-Rehe. Durch diese Erkrankung kann die Milchkuh kaum noch stehen, sie haben ständig Schmerzen. Im fortgeschrittenem Stadium liegen die Tiere meist nur noch. Ihre Füße sind geschwollen, deformiert, eitrig, entzündet, usw.. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Durchblutungsstörung, welche laut Meinung und langjähriger Erfahrungswerte von Tierärzten, ebenfalls mit der Ernährung zu tun hat.
In der freien Natur frisst eine Kuh hauptsächlich Gras und im Winter Heu. Die Turbo Milchkuh erlebt das Gegenteil. Diese bekommt kaum noch Gras oder Heu, sie bekommen hauptsächlich spezielles Kraftfutter um die gewünschte Milchleistung zu erbringen. In diesem Futter ist sehr viel Eiweiß und auch Fett. Das ist alles andere als artgerecht. Beim Pferd ist das schon lange bekannt, zu nährstoffreiches Futter (bzw. wenn bestimmte Nährstoffe zu viel verabreicht werden) kann zu Huf-Rehe führen.
Diese hohe Milchleistung ruiniert die Gesundheit der Milchkuh
Die Turbo Milchkühe sehen schon nach ein paar Jahren ausgezehrt und bis auf die Knochen abgemagert aus. Viel zu jung, die meisten noch nicht mal im Erwachsenenalter, so landen sie im Schlachthof.
Billige Milch – die Tiere zahlen mit Ihrem Leben den Preis dafür!
Geschwollene Gelenke, kranke Füße, entzündete Euter, Milch tropft aus den Eutern, offene Wunden an den Beinen, Labmagenentzündungen, Labmagenverlagerungen, Labmagengeschwüre, usw.. Zusammengefasst alles Erkrankungen die letztlich auf die hohe Milchleistung und falsche Ernährung zurückzuführen sind.
Rund 800.000 Tiere sterben in Deutschland jährlich an diesen Erkrankungen, werden aus dem System ausgemustert. Sind für das System nicht mehr brauchbar und werden einfach weg geworfen. In keinem anderen Produktionsbereich der Landwirtschaft ist die Ausfallquote so enorm hoch. Dieses Tierleid wird einfach in Kauf genommen. Landwirte die nach diesem System wirtschaften, nehmen für die hohe Milchleistung, kranke und zu früh sterbende Tiere in kauf. „So ist die moderne Rinderhaltung nun mal“ hört man von den Landwirten. Mit 800.000 Tieren geht jährlich ein Drittel des gesamten Bestandes an Milchkühen in Deutschland zum Schlachthof.
Die Milchkuh wird “verheizt” für die hohe Milchleistung
Laut Präsident des Deutschen Holstein-Verbandes, werden diese Kühe im Schnitt 4,7 Jahre, aber das sei in Ordnung, wenn sie in dieser kürzeren Zeit doch mehr Milch geben als andere Rassen in 10 Jahren. Diese Rasse sei somit die wirtschaftlichste Kuh weltweit.
Die letzte und einzige Wanderung dieser bedauernswerten Turbo Milchkuh – der Weg zur Schlachtung.
Der Anblick ist furchtbar! Ausgezehrt, abgemagert bis auf die Knochen, diverse Verletzungen, geschwollene Beine, verdreckt und einfach elend. Selbst Tiere die nicht mehr aufstehen oder laufen können, werden trotzdem verladen, mit Baggerschaufeln und ähnlichen Gerätschaften in den Hänger geworfen. Und wer denkt, diese Bilder bei denen Kühe mit von Elektroschock Stäben getrieben verladen werden gehören der Vergangenheit an, er irrt gewaltig. Tiere die kaum noch laufen können und immer wieder hinfallen, werden mit diesen Elektroschock Stäben bis zuletzt angetrieben. Eben bis ein neuerliches Aufstehen aufgrund fehlender Kraft nicht mehr möglich ist. Doch anstatt diese Turbo Milchkühe an Ort und Stelle von Ihrem Leid zu erlösen, werden sie lebendig verladen.
Milch zu Billigpreisen setzt die Bauern unter einen massiven wirtschaftlichen Druck. Viele Bauern möchten mittlerweile so nicht mehr weiterwirtschaften. Sie sehen das Leid der Tiere und schaffen jedoch den Absprung aus diesem System aus wirtschaftlichen Gründen oft nicht.
Jahrzehnte Hochleistungszucht haben die Kühe an ihre Grenzen gebracht. Die Folgen sind Krankheit und Tod.
Die Wandlung – von exzessiver Landwirtschaft zurück zum Bauerntum!
Und trotzdem, es geht auch anders. Mittlerweile sind einige Bauern aus diesem exzessiven System der Turbo Milchkuh Haltung ausgestiegen. Sie konnten das Elend im eigenen Stall einfach nicht mehr ansehen. Der zusätzlich Umstieg auf BIO Qualität hat nicht nur den Tieren wieder Lebensqualität gegeben, sondern bringt dem Bauern auch wirtschaftlich mehr.
Um bis zu 10.000 l/Jahr/Tier an Milch zu erzielen, müssen die Milchkühe spezielles, sehr teueres Kraftfutter bekommen. Die Entscheidung zur artgerechten BIO Milchproduktion spart diese Kosten völlig ein. Diese Kühe fressen hauptsächlich Gras und Heu und stehen artgerecht bis zu 7 Monate im Jahr auf der Weide. Dafür wird auch der Wechsel der Rinderrasse notwendig. Von der Holsteiner Turbo Kuh zum robusten Fleckvieh, das nicht nur Milch gibt sondern auch gutes Fleisch liefert.
In Österreich ist das Fleckvieh sozusagen der Marktführer mit 78 % des gesamten Rinderbestandes. Diese Rasse ist anpassungsfähig, sehr fruchtbar, langlebig und für Weide und Laufstall geeignet. Sie ist trittsicher, weshalb diese Rasse auch auf den Alpen zum Einsatz kommt. Fleckvieh gehört einfach zum Bild der österreichischen Almen. Die Milchleistung geht nicht auf Kosten der Gesundheit des Rindes. Trotz der guten Milchleistung bleibt auch die Fleischleistung erhalten, darauf wird geachtet.
Persönliche Gedanken der Autorin zum Beitrag der Turbo Kuh
In Zeiten in denen ein Lebensmittelskandal den nächsten jagt, bleibt abzuwarten, was sich aus dem Verzehr der Produkte der Turbo-Kuh entwickelt. Mit BSE hat es Damals begonnen. Hier war das Grundübel auch eine nicht artgerechte Fütterung der Kühe. Damals gab man der Kuh als Vegetarier Fleisch (hauptsächlich billiges Fischmehl) zum Fressen.
Klar dürfte jedenfalls sein, dass Milch von kranken, gestressten, ständig von Schmerzen geplagten Tieren, für uns Menschen nicht gesund sein kann. Zusätzlich werden diese Turbo Kühe hauptsächlich mit Kraftfutter gefüttert, das zum Großteil aus Sojaschrot besteht. Man kann davon ausgehen, dass mind. 80 % des erhältlichen Sojas genmanipuliert ist. Die Auswirkungen auf den menschlichen Körper von genmanipulierter Nahrung kennen wir noch nicht. Im übrigen, wenn ich Milch aus dieser Erzeugung kaufe, fördere ich damit auch dieses Tierleid.
Die Macht des Konsumenten von Milchprodukten
Produziert wird letztlich, was der Konsument wünscht. So lange keine Bereitschaft besteht, das Produkt Milch wieder angemessen zu bezahlen, so lange werden auch diese Kühe darunter leiden sprich Turbo Kühe benötigt.
Das ein solches Ziel – Änderung am Kaufverhalten des Kunden – definitiv möglich ist, zeigt die sehr aktive Mitarbeit vom PROnatur24 Team beim Bauernprojekt “Alpen Sepp”. Dieses Alpenkäse-Projekt ist abhängig von bester Milchqualität, genauer gesagt von wertvoller Heumilch. Bei der Heumilch gibt es keine künstlichen Zusätze zum Futter. Das Ergebnis ist mehr als nur beeindruckend und die Kunden wissen dies zu schätzen.
Bei der diesjährigen Schnitt- und Bergkäseprämierung, im direkten Wettbewerb mit 339 Käse und Milchprodukten, wurde 4 Alpenkäse eingereicht. ALLE vier Einreichungen schafften die Goldmedaille, einmal sogar volle Punktezahl mit 100 von 100 möglichen Punkten. Wer eine neue Welt von Käsequalität und Käsegenuss kennenlernen möchte, sollte hier definitiv zugreifen!
LINK zum Thema
» Verheizt für billige Milch – Das Leiden der deutschen Turbokühe, Reportage auf ARD
» ALPEN SEPP, eine traumhafte Alternative für Käse aus Heumilch von gesunden Rindern
» Das ist HEUMILCH aus Österreich
» Bauernproteste in Frankreich bezüglich dem Milchdumpingpreis aus Deutschland
Praxis LebensPuls
Andrea Mussmann
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Autorenkommentar / Review
Rinder, Schweine, Hühner - eine Schlagzeile nach der anderen zum Tierleid. Und unterm Strich gehts letztlich nur ums Geld, um den Euro. Eben die Geiz-ist-geil Gesellschaft.
.. ich bin ein kleiner Betrieb im Nordwesten Deutschlands der seit 50 Jahren HF-Schwarzbunt amerikanischen Schlages und geringer Fleckvieh und Jersey hält. 2007/8 hatte ich die ältesten Kühe zwischen Weser und Ems und das bei HF ? Wie ist das möglich ? Nun, entscheidend ist die Pflege der Tiere(Familienanschluss)und die Ernährung der Tiere. Die letzt genannten Rassen haben robustere Kälber, dennoch fällt die Rendite um ca.30 % geringer unter allen Umständen aus, Fleischleistung ist auf 10 Jahre Beifang und kein Geschäft mehr.
Wenn ich von alten Kühen rede,meine ich ca.8 Jahre im Schnitt.
Das Problem wird zukünftig sein, noch genug junge Leute zu finden, die für das nur geringe erzielbare Einkommen so viel arbeiten zu müssen, denn Geld wird mit Geld verdient und immer weniger mit Arbeit und Urproduktion.
Dank für das Forum
Danke für Ihr Kommentar, Andreas.